Behandlungskonzept
Die Tagesklinik bietet 18 Plätze für Patienten, welche am Tag in der Klinik eine Psychotherapie absolvieren, und den Abend sowie die Nacht im häuslichen Umfeld verbringen.
Wir arbeiten auf der Grundlage eines tiefenpsychologisch fundierten therapeutischen Ansatzes.
Die Basis der Psychotherapie sind die täglich stattfindenden psychodynamischen Gruppengespräche. Hier sollen Probleme, Erinnerungen, Gedanken und Gefühle zugelassen und angesprochen werden. In einer respektvollen unterstützenden, aber auch fordernden Atmosphäre können Zusammenhänge zwischen aktuellen Beschwerden bzw. körperlichen Symptomen und ungelösten Konflikten erkannt und bewältigt werden.
Durch Bewegungs-, Mal-, Musik-, Gestaltungstherapie sowie Imaginationen wird der Erkenntnisprozess emotional vertieft und erweitert.
Ziel dieses Prozesses ist es, die prägenden Entwicklungsbedingungen verstehen zu lernen und zu erkennen, wo sich alte Muster in unangemessener Weise im "Hier und Jetzt" zeigen. Schließlich ist es ein wesentliches Ziel der Therapie, Beziehungen in einer guten Form zu gestalten und diese Erfahrung für das Alltagsleben, das berufliche Leben und das familiäre Umfeld nutzbar zu machen.
Entspannungsfördernde und körperbezogene Therapieangebote tragen darüber hinaus dazu bei, heilsame Umgangsformen mit dem eigenen Körper zu entdecken, Schmerzen und Spannungszustände zu lindern und Fehlwahrnehmungen zu korrigieren.
Tagesklinische Therapie ist ein günstiges Angebot für Patienten, die während der Behandlung den Kontakt zu ihrem alltäglichen sozialen Umfeld halten (z.B. Eltern mit kleinen Kindern). Dabei ist eine Voraussetzung, dass die Patienten ausreichend stabil und so belastbar sind, dass sie sich außerhalb der Therapie zu Hause aufhalten und versorgen können.
Unsere Tagesklinik unterteilt sich in 2 Behandlungsgruppen. Die Gruppengröße variert zwischen 8-10 Patienten. Jede Gruppe hat jeweils 2 feste Bezugstherapeuten und unterscheidet sich durch folgende Behandlungsansätze:
Gruppe 1 – geschlossen Gruppe (alle Patienten beginnen am selben Aufnahmetag) und tiefenpsychologisch fundierte Therapie
Gruppe 2 – halboffene Gruppe (verschiedene Einstiegsmöglichkeiten in die Gruppe) und psychoanalytisch-interaktionelle Therapie
Gruppe 3 – halboffene Gruppe (für Adoleszente)
Aufnahme
Behandelt werden Frauen und Männer, die mindestens 18 Jahre alt sind (Ausnahmen sind in seltenen Fällen nach Absprache möglich). Zur Aufnahme bedarf es eines Einweisungsscheines des ambulanten Arztes.
Die Einweisung in die Tagesklinik erfolgt durch niedergelassene Ärzte aller Fachrichtungen bzw. Psychologische Psychotherapeuten. Die Kostenübernahme erfolgt durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen. Zuzahlungen erfolgen gemäß gesetzlicher Richtlinien.
Voraussetzung für eine Behandlung ist die persönliche Bereitschaft, aufrichtig über eigene Schwierigkeiten zu sprechen und an deren Änderung mitzuarbeiten. Ferner ist die Anerkennung und Beachtung der Stationsordnung obligatorisch. Sofern eine körperliche Erkrankung vorliegt, sollte diese im Vorfeld abgeklärt worden sein.
Eine weitere Voraussetzung für die tagesklinische Behandlung ist, dass die Patienten ein ausreichend stabiles häusliches Umfeld haben und dass sie so belastbar sind, dass sie sich außerhalb der Therapie dort aufhalten und versorgen können.
Behandlungsangebote
Folgende Behandlungsangebote werden vorgehalten:
- Tiefenpsychologisch fundierte Gruppentherapie
- Psychotherapeutische Einzelgespräche
- Kommunikative Bewegungstherapie
- Konzentrative Entspannung
- Achtsamkeitsbasierte Stressreduktion
- Imagination
- Psychodrama
- Kunst- und Gestaltungstherapie
- Musiktherapie
- Sozialberatung
- Diagnostik
- ggf. Angehörigengespräche
- Verhaltenstherapeutische Übungsbehandlung
- Ernährungsberatung
- Verschiedene Freizeitangebote
- Bezugspflege
- Schmerzgruppe
- Skillstraining
Indikation
Das Spektrum seelischer Störungen, welche psychotherapeutisch behandelt werden umfasst:
- Psychosomatische Erkrankungen im engeren Sinne (d.h. körperliche Erkrankungen, bei denen psychische Faktoren eine große Rolle spielen)
- Somatoforme Störungen (körperliche Beschwerden ohne organischen Befund)
- Organische Erkrankungen (zur Unterstützung der Krankheitsbewältigung)
- Akute Belastungsreaktionen
- Depressionen
- Essstörungen
- Angststörungen
- Zwangserkrankungen
- Persönlichkeitsstörungen
- Burn-Out-Syndrom