Abteilung für Krankenhaushygiene

Neben einer qualifizierten Diagnostik und Behandlung ist die konsequent durchgeführte Krankenhaushygiene ein  fester Bestandteil der medizinischen und pflegerischen Versorgung unserer Patienten. Ziel ist es, die Entstehung von Krankheiten bereits im Vorfeld zu verhindern. Die Krankenhaushygiene des Städtischen Klinikum Dresden erfüllt diese Aufgabe in Zusammenarbeit mit allen Bereichen des Klinikums. Sie orientiert sich hierbei am gesetzlich vorgegebenen Rahmen, wie beispielsweise dem Infektionsschutzgesetz, an den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention am Robert Koch-Institut (RKI) und an den Leitlinien der Fachgesellschaften. Darüber hinaus stehen dem zuständigen Gesundheitsamt in enger und kollegialer Verbindung.

Arbeitsschwerpunkte der Abteilung Krankenhaushygiene sind (Auszug):

  • Beratung der Krankenhausleitung in allen Fragen der Krankenhaushygiene und Infektionsprävention
  • Hygienespezifische Weiterbildung aller Mitarbeiter
  • Hygienemanagement bei Patienten mit multiresistenten Erregern (MRE)
  • Hygienemanagement im OP und anderen Fachabteilungen
  • Erfassung, Überwachung und Bewertung nosokomialer Infektionen (d.h. im Krankenhaus erworbenen Infektionen)
  • Ausbruchsmanagement (gehäuftes Auftreten gleichwertiger Infektionen z.B. Brechdurchfall) in enger Absprache mit dem Gesundheitsamt
  • Überwachung des Trinkwassers nach gültiger Trinkwasserverordnung in enger Zusammenarbeit mit der technischen Abteilung
  • Jährliche Hygienebegehung der Stationen und Fachabteilungen
  • Mikrobiologisches Monitoring z.B. von Endoskopen und anderen medizintechnischen Geräten
  • Krankenhaushygienische Beratung bei Baumaßnahmen (Neubau und Rekonstruktion, Klimatechnik, Staubschutzmaßnahmen)
  • Beratung bei der Beschaffung von Medizinprodukten

In der seit mehr als 20 Jahren etablierten und fest in die medizinische und pflegerische Organisationsstruktur unseres Klinikums integrierten Abteilung Krankenhaushygiene arbeiten neben einem hauptamtlich tätigen Krankenhaushygieniker fünf Fachschwestern für Hygiene und Infektionsprävention sowie ein ausgebildeter Hygienetechniker. Unsere tägliche Arbeit wird zusätzlich unterstützt durch 32 hygienebeauftragte Ärzte mit der erforderlichen und abgeschlossenen Fachausbildung sowie über 100 ebenfalls speziell ausgebildete hygienebeauftragte Pflegekräfte, die in allen Klinik- und Fachbereichen aktiv tätig sind und durch die Mitarbeiter der Abteilung Krankenhaushygiene kontinuierlich weitergebildet werden.

Die zentrale und für alle Mitarbeiter verbindliche Arbeitsgrundlage bildet der Hygieneplan, der alle Maßnahmen beinhaltet, um sowohl unsere Patienten als auch unser Personal vor nosokomialen, d.h. im Krankenhaus erworbenen Infektionen zu schützen. Durch einen verbindlichen Hygieneplan, der auf die Anforderungen des Klinikums zugeschnitten ist sowie regelmäßigen Fort- und Weiterbildungen trägt die Krankenhaushygiene in hohem Maße zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Patientenversorgung bei.

Wir investieren sehr viel Zeit und Kosten in die Erkennung und Vermeidung der Übertragung von multiresistenten Erregern (MRE) auf Patienten und Mitarbeiter. Beispielhaft hierfür ist unsere Strategie für die Sofortdiagnostik und alle sich daraus ergebenden prophylaktischen Maßnahmen des multiresistenten Erregers Staphylokokkus aureus (MRSA) genannt.

Jeder stationär eingewiesene Patient wird bereits während des ärztlichen Aufnahmegesprächs auf Grundlage eines spezifischen Fragebogens (Screening) nach eventuell vorliegenden Risiken befragt, die darauf schließen lassen, ob der Patient zur Zeit einen solchen Keim (Nase, Haut, Wunde etc.) in sich trägt, ohne selbst erkrankt zu sein. Besteht ein Verdacht, wird beim Patienten sofort ein Abstrich von Rachen und Nase oder einer eventuell vorhandenen Wunde entnommen und umgehend in unserem mikrobiologischen Institut untersucht.

Dank hochmoderner Technik steht uns das Untersuchungsergebnis bereits nach zwei bis drei Stunden zur Verfügung und es können ohne Zeitverlust alle Hygienemaßnahmen für Sie und zum Schutz vor Übertragung auf weitere Patienten einleitet werden. Dank dieses im gesamten Klinikum verbindlichen Vorgehens liegt die Rate einer im Krankenhaus erworbenen MRSA-Infektion seit Jahren deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Das Städtische Klinikum Dresden nimmt an der bundesweiten „Aktion Saubere Hände" teil. Mit intensiven Schulungen aller Mitarbeiter, der Optimierung und Ausstattung aller Risikobereiche und Patientenzimmer mit Händedesinfektionsmittelspendern sowie der Erfassung von Anwendungszahlen wurden alle Leistungskriterien für den Erwerb des Bronze-Zertifikats erfüllt.

Das Hygienebewusstsein jedes einzelnen Mitarbeiters und das kritische Nachfragen auch von unseren Patienten helfen uns beim täglichen Umsetzen unserer hohen Anforderungen an die Krankenhaushygiene. Auch Sie als Patient oder Besucher können Ihren aktiven Beitrag zur Infektionsverhütung in unserem Klinikum beitragen:

Informieren Sie Ihren einweisenden Arzt über eventuell aktuell bemerkte Symptome einer Infektion.Vor dem Betreten und Verlassen des Klinikums nutzen Sie bitte die gut sichtbaren Händedesinfektionsmittelspender in den Eingangsbereichen.Auch nach dem Betreten und vor dem Verlassen des Patientenzimmers sollten Sie Ihre Hände mittels der in jedem Patientenzimmer montierten Händedesinfektionsmittelspender desinfizieren.

Sollten Sie momentan an einer ansteckenden Infektionskrankheit oder unter Hustenanfällen, Erbrechen oder Durchfall leiden, bitten wir Sie, Abstand von einem Patientenbesuch zu nehmen und den telefonischen Patientenkontakt zu nutzen.

Kontakt

Dr. med. Pia Heinrich  

Leiterin Krankenhaushygiene

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