CBASP ist ein relativ neues Behandlungsverfahren, das von James McCullough entwickelt wurde. Es ist bis heute weltweit der einzige Therapieansatz, der speziell für chronisch (d.h. seit mindestens zwei Jahren ununterbrochen) depressive Patienten und Patientinnen konzipiert wurde. Die aktuellen Probleme werden als Folge von früheren interpersonell traumatisierenden Lebenserfahrungen gesehen. Soziale Interaktionen verlaufen infolgedessen unbefriedigend und werden zunehmend vermieden. Der CBASP-Ansatz versteht sich als integratives Modell und berücksichtigt dabei verschiedene psychologische Theorieansätze und -strategien.
Die DBT wurde in den 1980er Jahren von Marsha Linehan zur Behandlung chronisch suizidaler Borderlinepatienten entwickelt. Die Basis der DBT bildet die Verhaltenstherapie, sie umfasst aber auch Elemente andere Therapierichtungen sowie Meditationstechniken (Achtsamkeit). Die Grundidee der DBT besteht darin, in schwierigen Situationen einerseits wirkungsvolle Strategien einzusetzen, wenn Dinge veränderbar sind - und auf der anderen Seite akzeptanzbasierte Techniken anzuwenden, wenn sich die Situation (momentan) nicht verändern lässt. Während der ersten Stufe der Behandlung lernen die Patienten, Kontrolle über suizidales und selbstschädigendes Verhalten sowie intensive emotionale Zustände zu erlangen. Im zweiten Teil geht es um die Verbesserung der Lebensqualität und um die Erreichung individueller Therapieziele. Die DBT arbeitet mit der Vermittlung sogenannter „Skills“ (Fertigkeiten), welche in der Gruppentherapie (Skillstraining) gemeinsam erarbeitet werden. In den Einzelgesprächen werden darüber hinaus individuelle Situationen analysiert und gemeinsam Lösungs- oder Akzeptanzwege gefunden. Zudem besteht während einer DBT-Behandlung die Möglichkeit für ein Telefoncoaching in Krisensituationen.
Die Schematherapie nach Young ist eine Weiterentwicklung der Verhaltenstherapie. Sie wurde gezielt für Patienten entwickelt, die mit klassischer Verhaltenstherapie keine langfristig stabile Veränderung erreichten. Schematherapie wurde als störungsübergreifender Ansatz entwickelt. Bei der Schematherapie steht die Veränderung des emotionalen Erlebens im Mittelpunkt. Erfahrungen aus der Kindheit und Jugend wird ein zentraler Stellenwert für die Entstehung von chronischen psychischen Problemen eingeräumt.
Viele Menschen befinden sich in einem „Kreislauf des unaufhörlichen Denkens“ und wünschen sich, dabei einmal inne halten zu können und sich über die eigenen Gefühle, Gedanken und Handlungen bewusst zu werden. Achtsamkeit ist „aktives, nicht wertendes Annehmen der Erfahrungen im Hier und Jetzt“. In diesem Achtsamkeitstraining wird zunächst konzentrative Achtsamkeit und danach eine offen-beobachtende Haltung trainiert. Dabei ist darauf zu achten, nicht automatisch eine gedankliche Bewertung vorzunehmen, sondern zu akzeptierend anzunehmen. Übungen finden in der Gruppe und zwischen den Sitzungen als Hausaufgaben statt. Tägliches Üben wird dabei wärmstens empfohlen, nur so kann eine achtsame Haltung gelernt werden. Die Gruppe ist mit einigen wenigen Ausnahmen störungsübergreifend für alle Patient_innen geeignet. Bereitschaft zum Üben ist eine wichtige Voraussetzung. Ziel der Gruppe ist die praktische Übung von Achtsamkeit. Diese kann helfen, schwierige Lebenssituationen besser aushalten zu können, ungünstige Verhaltensmuster zu erkennen oder sich selbst gegenüber eine freundliche Haltung einzunehmen.
Traurigkeit ist ein ganz normales und alltägliches Gefühl. Wenn die Niedergeschlagenheit jedoch über eine lange Zeit fast ununterbrochen auftritt und sehr belastet, dann kann dies Ausdruck einer Depression sein. In dieser Gruppe soll Betroffenen Wissen über die Erkrankung vermittelt werden. Das Verstehen der Erkrankung kann dabei helfen, erste Warnsignale besser zu erkennen und frühzeitig entgegenzuwirken.
- Ziel der Gruppe ist, Informationen zu vermitteln über
- Symptome, Diagnosekriterien und Arten der Depression
- Entstehungsbedingungen einer Depression (Fassmodell, Depressionsspiralen, VT Dreieck)
- Behandlungsmöglichkeiten / Therapieformen
- Selbsthilfemöglichkeiten (Aktivitätenaufbau, Umgang mit negativen Gedanken)
- Rezidivprophylaxe
Ziel ist die Förderung der Krankheitsbewältigung, der Patient soll zum Experten in eigener Sache gemacht werden. Es werden theoretische Modelle und allgemeine Bewältigungsstrategien vermittelt, auf die in den jeweiligen Einzelgesprächen zurückgegriffen werden kann.
Diese Gruppe wird in unserer Psychiatrischen Institutsambulanz (PIA) für Borderlinepatienten angeboten, welche auch in der Einzeltherapie nach der Dialektisch-Behavioralen-Therapie (DBT) nach Marsha Linehan behandelt werden. Ziel der über das gesamte Jahr fortlaufenden Gruppe ist die Verbesserung der emotionalen Regulationsfähigkeit über alle Anspannungszustände hinweg. So werden neben Informationen über die Borderlinestörung und die DBT anfangs vor allem Stresstoleranzskills für Krisensituationen vermittelt (analog „Skillstraining“). Danach wird das große Modul „Emotionsregulation“ und der Umgang mit schwierigen Gefühlen bearbeitet, gefolgt vom Erwerb der „Zwischenmenschlichen Skills“ (soziales Kompetenztraining) und schließlich dem Modul „Selbstwert“. Während der gesamten Gruppe werden wöchentlich Achtsamkeitsübungen durchgeführt.
Die Emotionsgruppe orientiert sich an dem Training emotionaler Kompetenzen (TEK) nach Berking auf. Das TEK wurde mit der Zielvorgabe entwickelt, „die emotionalen Kompetenzen zu stärken und zu erweitern und Defizite im Bereich der allgemeinen Emotionsregulation zu reduzieren“ (Berking, 2008). Die Fähigkeit, konstruktiv mit den verschiedensten Gefühlen umgehen zu können soll die Fähigkeiten zur Stressregulation verbessern, die Selbstwertregulation stärken und die Bewältigung von psychischen Problemen fördern. Neben einer allgemeinen Informationsvermittlung über Emotionen werden 3 der im TEK vorgestellten Basiskompetenzen (1. Gefühle bewertungsfrei wahrnehmen und benennen, 2. Gefühle akzeptieren, 3. effektive Selbstunterstützung in emotional belastenden Situationen) vorgestellt und über entsprechende TEK-Sequenzen (Imaginationsübungen) geübt.
Unter dem Sammelbegriff „Schizophrenie“ wird eine Gruppe von Erkrankungen mit bestimmten Gemeinsamkeiten zusammengefasst. Sie wirken sich auf das Denken, die Überzeugungen, die Wahrnehmungen und die Gefühle aus. Sie führen oft zu massivem Leiden der Betroffenen aber auch der Angehörigen und Freunde. In der Psychoedukationsgruppe sollen Information zum Verständnis der Erkrankung vermittelt werden: Im Einzelnen geht es dabei um Themen wie Symptome und Diagnosefindung, Krankheitsmodell und Ursachen, Verlauf, medikamentöser Ansatz und Nebenwirkungen, Akut- und Langzeittherapie, Genussmittel und Drogen, Frühwarnzeichen vor einem Rückfall und Notfallplan, Beziehungen, soziales Netz und Beruf.
Ziel des sozialen Kompetenztrainings ist eine Verbesserung der sozialen Interaktion. Anhand eines Erklärungsmodells wird der Zusammenhang zwischen Gedanken, Gefühlen und Verhaltensweisen verdeutlicht. Es geht darum, unsicheres, selbstsicheres und aggressives Verhalten zu identifizieren und zu unterscheiden. Dabei werden mithilfe eines strukturierten Vorgehens Beispielsituationen und eigene Situationen in Rollenspielen zu den Themen Recht durchsetzen, Beziehungen gestalten, um Sympathie werben und Krankheitsbewältigung erarbeitet.
Alkohol- und Tablettenkonsum, Nahrungsverweigerung etc.). Allgemeines Ziel der Stresstoleranzgruppe ist daher, Techniken an die Hand zu bekommen, mithilfe deren Sie gefühlsmäßige Extremzustände besser aushalten aber auch Frühwarnzeichen erkennen lernen. Im Mittelpunkt steht der Erwerb bzw. die Verbesserung bestimmter Fähig- und Fertigkeiten (sog. Stresstoleranzskills), die der Veränderung emotional problematischer Denk-, Gefühls- und Verhaltensmuster dienlich sein können. Ziel ist, dass Sie am Ende eine Grundidee haben, wie man Krisen übersteht und überlebt, ohne es schlimmer zu machen. Sie wissen, was für Möglichkeiten es gibt, Anspannung zu reduzieren und haben im Idealfall sogar selbst am Ende einen Notfallkoffer und Skillsketten.
Die Suchtgruppe richtet sich an Patienten mit problematischem Suchtmittelkonsum. Es werden Informationen zu Hintergründen, Zusammenhängen und Therapiemöglichkeiten von Suchterkrankungen vermittelt. Wir möchten damit eine Auseinandersetzung mit dem eigenen Suchtmittelkonsum anregen. Patienten haben in der Gruppe die Möglichkeit, eigene Suchtmuster zu reflektieren und problematische Verhaltensmuster zu erkennen. Die Patienten sollen motiviert werden, weiterführende Hilfen in Anspruch zu nehmen. Darüber sollen sie in die Lage versetzt werden, schädigende Konsummuster zu verändern.
In dieser Gruppe stehen die Probleme und Ziele der teilnehmenden Patienten im Mittelpunkt. Die Gruppenmitglieder entscheiden, einige Probleme vertieft zu bearbeiten. Bei der folgenden Bearbeitung steht dann das Gruppenmitglied im Mittelpunkt, das das Thema einbrachte, und der Therapeut greift nur moderierend, strukturierend und unterstützend ein. Im Gruppengespräch ist die Zielorientierung wichtig: es geht nicht allein darum, das Problem den anderen Gruppenmitgliedern nur zu erzählen, sondern gemeinsam mit den anderen Patienten nach Bewältigungsmöglichkeiten zu suchen. Es werden Ideen zur Lösung gesammelt und sehr oft auch kleine Übungen durchgeführt, die die Patienten kleine Schritte in Richtung Lösung weiterbringen (z.B. Verhaltensexperimente, Rollenspiele, Achtsamkeitsübungen).
In der (kognitiven) Verhaltenstherapie liegt das Augenmerk auf der aktuellen Problematik und den Reaktionen auf Belastungen. Dabei werden nicht nur beobachtbare Verhaltensweisen, sondern auch innere Prozesse (z.B. Gedanken und Einstellungen, Körperreaktionen, Emotionen reflektiert). Allgemeine Ziele der Verhaltenstherapie sind die Verminderung ungünstiger Bewältigungsreaktionen sowie der Aufbau und die Stabilisierung förderlicher Reaktionen (verbesserte Selbstregulation). Darüber wird eine Reduktion der Symptomatik angestrebt. In der Verhaltenstherapie werden daher z.B. Strategien für den Umgang mit hemmenden oder negativen Gedanken, zur Regulation unangenehmer Gefühle oder körperlicher Stressreaktionen oder konkrete Verhaltensstrategien geübt.