Durchführung im Rahmen einer Magenspiegelung oder Darmspiegelung.
Durch den Instrumentierkanal des Endoskopes wird eine Elektrode geschoben.
Das Edelgas Argon wird eingeblasen. Dieses ionisierende Gas ermöglicht die Entstehung eines Lichtbogens zwischen der geladenen Elektrode und der Schleimhaut. Durch die bei diesem "Blitz" entstehende Hitze wird erkranktes Gewebe bis zu 3 mm tief verschorft.
Die Argon-Plasma-Koagulation (APC) wird eingesetzt zur Abtragung von kleinen Polypen oder von Gefäßmissbilungen (Angiodysplasien).
Für die Behandlung symptomatischer gutartiger Stenosen (Engstellen) der Speiseröhre stehen verschiedene Verfahren zur Verfügung.
Die Aufdehnung (Bougierung) über einen endoskopisch eingebrachten Führungsdraht ist die zuerst entwickelte und am meisten verwendete Technik. Nach Platzierung eines Führungsdrahtes über die Engstelle hinweg werden konische Bougierungsstäbe mit ansteigendem Außendurchmesser über die Drahtführung gefädelt und durch die Engstelle gepresst.
Die Ballondilatation mit druckgesteuerten Systemen wurde in den letzten beiden Jahrzehnten etabliert. Wieder erfolgt im ersten Schritt die endoskopische Einführung des Führungsdrahtes. Darüber wird der Ballon im Bereich der Engstelle plaziert und über einen kontrollierten Druck gefüllt. Dabei wird die korrekte Lage unter Röntgendurchleuchtung sicher gestellt. Die Stenose wird somit aufgedeht.
Die Lungenspiegelung hat einen hohen Stellenwert bei der Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen. Dabei wird ein sehr schmaler Kameraschlauch eingesetzt, um die Stimmlippen, die Luftröhre und die oberen Atemwege optisch zu beurteilen. Dank neuester Geräte ist so eine Beurteilbarkeit mit hochauflösender Bildtechnik sehr gut möglich. Mittels verschiedener weiterer Katheter und Hilfsmittel können auch problemlos Gewebeproben aus weiter entfernteren Lungenabschnitten gewonnen werden.
Wir bieten unseren Patienten damit eine weite Bandbreite der Diagnostik und Therapie von Lungenerkrankungen an. Sowohl einfache Anspülungen zur Sekretgewinnung und Erregerdiagnostik bei Lungenentzündungen als auch spezialisierte Untersuchungen bspw. zur Tumordiagnostik oder Diagnostik von Autoimmunerkrankungen. Diese sind bspw. Asthma, chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) oder chronischer Bronchitis.
Wie bei einer Magenspiegelung wird ein biegsamer Schlauch geschluckt, an dessen Ende sich zusätzlich ein Ultraschallkopf befindet.
Damit können die Bauchorgane teilweise noch besser und "aus der Nähe" beurteilt werden, als mit einem konventionellen Ultraschall "von außen".
Durch einen Instrumentierkanal kann eine Nadel geführt werden, um ggf. Gewebeproben zu entnehmen.
Die endoluminale Vakuumtherapie mit dem Schwamm (Endo-Sponge) ist eine invasive Methode zur schonenden Behandlung von Wanddefekten (Nahtinsuffizienzen) im Bereich des tiefen Enddarmes oder der Speiseröhre/Magen nach einer entsprechenden Operation. Die Therapie führt bei korrekter Anwendung in den meisten Fällen zu einer vollständigen Ausheilung der infizierten Höhle. Bei großen Insuffizienzen kann initial die Verwendung von 2 bis 3 Schwammsystem zur vollständigen Therapie der gesamten Höhle erforderlich sein.
Im Rahmen einer Endoskopie (Magen-/Darmspiegelung) wird in die infizierte Wundhöhle ein Schwammsystem eingebracht, welches über einen Schlauch mit einem regelbaren Vakuumsystem verbunden ist. Durch die offenen Poren des Schwammes wird der Sog gleichmäßig auf das gesamte, mit der Oberfläche des Schwamms in Kontakt stehende Gewebe übertragen. Dadurch kann infiziertes Sekret kontinuierlich abgesaugt werden und gleichzeitig verkleinert sich die Wundhöle, bis sie vollständig abheilt ist.
Das flexible Endoskop mit einem Durchmesser von ca. 12 mm wird über die Speiseröhre und den Magen bis in den Zwölffingerdarm geschoben.
Dort, am Ausführungsgang des Gallen- und Bauchspeicheldrüsenganges (Vater'sche Papille) wird mit einem Katheter ein Konstrastmittel in die Gänge gefüllt, wodurch diese unter Röntgensicht dargestellt werden können. So können Engstellen und Steine festgestellt werden.
Zur Sicherstellung des Galleabflusses wird der Ausführgang der Gallengänge (die Papille) angeschnitten (Papillotomie), Steine können mit einem kleinen Körbchen oder Ballon aus dem Gang entfernt werden und bei Bedarf ein Plastikröhrchen in den Gang eingelegt. Somit ein ein kontinuierlicher Gallensekretabfluss gegeben.
Das flexible Endoskop mit einem Durchmesser von ca. 10 mm wird über die Speiseröhre und den Magen bis in den Zwölffingerdarm geschoben. Anschließend wird beim langsamen Zurückziehen des Endoskopes die Schleimhaut beurteilt.
Im Magen wird das Endoskop 180° gebogen (Inversion), um auch den Mageneingang einsehen zu können.
Es können mit einer kleinen Zange Schleimhautproben entnommen werden. Diese Zell- und Gewebeuntersuchung helfen bei der Diagnostik verschiedener Krankheiten. Zum Beispiel kann dadurch der Nachweis des Bakteriums Helicobacter pylori erfolgen, welches in ursächlichem Zusammenhang mit der Entstehung von Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren steht.
Polypen können sofort mittels Schlinge abgetragen oder mittels Argon-Plasma-Koagulation (APC) verschorft werden.
Die Kapselendoskopie ermöglicht die schmerzlose Betrachtung des gesamten Dünndarms und dadurch die Diagnose von Erkrankungen in diesem Bereich (z. Bsp.: unklare Blutungen, chronische Darmentzündungen oder familiäre Polyposis Syndrome). Bei dieser Technologie handelt es sich um eine, über den Mund einnehmbare Kapsel die für medizinische Untersuchungszwecke entwickelt wurde. Sie enthält Batterien, einen Sender, Lichtquelle sowie einen Chip mit Kamera. Dieser kleine "Fotoapperat" sendet auf dem Weg durch den Verdauungstrakt in ca. 8-10 Stunden 2 Bilder pro Sekunde an einen tragbaren Datenspeicher.
Die Kapsel wird dann auf natürlichem Wege über den Darm ausgeschieden und verworfen. Es können nur Patienten damit untersucht werden, bei denen Engstellen im Darm vorher ausgeschlossen wurden.
Die Bilder werden von einem Aufnahmegerät, das die betroffene Person während der Untersuchung an einem Gürtel bei sich trägt, gespeichert und im Anschluss durch ein Computerprogramm als Film für eine Auswertung sichtbar gemacht.
Das flexible Endoskop mit einem Durchmesser von ca. 15 mm wird in den Dickdarm, wenn möglich bis in das mündende Ende des Dünndarmes (terminales Ileum) geschoben.
Anschließend wird beim langsamen Zurückziehen des Endoskopes die Schleimhaut beurteilt.
Es können mit einer kleinen Zange Schleimhautproben entnommen werden. Polypen können sofort mittels Schlinge abgetragen (Polypektomie) oder mittels Argon-Plasma-Koagulation (APC) verschorft werden.
Durchführung im Rahmen einer Magenspiegelung.
Wenn Speiseröhrenkrampfadern (Ösophagusvarizen) bluten, kann das zu einem lebensgefährlichen Blutverlust führen.
Sind Krampfadern in der Speiseröhre zu senen, kann man diese abbinden. Dazu wird auf ein Endoskop ein Aufsatz gesteckt, auf dem Gummiringe befestigt sind.
Nachdem eine Varize angesaugt wurde, wird einer dieser Gummiringe abgestreift und über die Varize gestülpt. Dadurch wird der Blutfluss in der Vene unterbrochen und sie stirbt ab.
Der abgebundene Teil fällt dann ab und wird auf natürlichem Wege ausgeschieden.
Im Rahmen einer Magenspiegelung wird ein Silikonballon in den Magen eingelegt.
Dieser wird mit 400 bis 700 ml farbiger Kochsalzlösung befüllt.
Das Magenvolumen wird somit verkleinert, wodurch der Patient weniger Appetit bzw. ein schnelleres Sättigungsgefühl hat.
Nach etwa 6 Monaten wird der Ballon wieder entfernt.
Patienten können in diesem Zeitraum bis zu 20 kg verlieren.
Nach Magenbypass-OP kommt es in seltenen Fällen zu einer Weitung des Überganges vom Restmagen (Pouch) in den Dünndarm. Dieser Übergang wir beim Magenbypass auch obere Anastomose genannnt. Dadurch ist die Passagegeschwindigkeit der Nahrung erhöht und deshalb kann es zu verschiedenen Beschwerden im Sinne eines Dumpingsyndroms, d.h. einer Sturzentleerung kommen.
Führend hierbei sind Symptome wie bei einem Flüssigkeitsmangel bzw. einer Unterzuckerung, die häufig 30 Minuten und/oder 2 bis 3 Stunden nach dem Essen auftreten. Die Patienten leiden dann an vielschichtigen Beschwerden wie beispielsweise an regelmäßig wiederkehrenden Kreislaufbeschwerden, Schwäche bis zur Bewusstlosigkeit, Schläfrigkeit, Unruhezuständen, Schwindel, Übelkeit, Völlegefühl, Durchfall, Schwitzen, laute Darmgeräusche, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen nach dem Essen. Dadurch fühlen sich die Patienten gezwungen, erneut Kalorienhaltige Nahrung und vermehrt Flüssigkeit zuzuführen. Die Gewichtsabnahme kann stagnieren oder bereits verlohrenes Übergewicht wieder zunehmen. Ohne Nahrungszufuhr sind die Patienten beschwerdefrei. Durch eine Essensvermeidung kann es allerdings auch zu einer übermäßigen Gewichtsabnahme kommen. Der Alltag kann so relevant eingeschränkt werden. Im Extremfall ist eine Teilnahme am sozialen Leben kaum noch möglich.
Therapeutisch muss zunächst im Interesse der Patienten die konservative Beschwerdebehandlung mit Ernährungstherapie und Verhaltensanpassung erfolgen. Wichtig ist hier besonders ein ausreichender Abstand zwischen Essen und Trinken von mindestens 30 Minuten, Vermeidung rasch resorbierbarer Kohlenhydrate, 3 Haupt- und zwei Nebenmahlzeiten mit jeweils maximal 150 g bzw. 200 ml, langsames Kauen und Schlucken, ballaststoffreiche Kost, ausreichende Eiweißzufuhr (1 bis 1,2 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag).
Sollte die Konservative Therapie nicht ausreichen, folgt als nächstes die medikamentöse Therapie mittels Acarbose in aufsteigender Dosierung. Wenn auch das nicht den gewünschten Erfolg mit sich bringt, folgt als nächste Therapieoption ein endoskopischer Eingriff.
Wir bieten hierfür in unserem Klinikum verschiedene neuartige endoskopische Therapieoptionen an, welche je nach anatomischen und individuellen Gegebenheiten ausgewählt werden. Dafür ist keine bauchchirurgische Operation, sondern lediglich eine Magenspiegelung notwendig. Als Oberbegriff hat sich bei uns die Bezeichnung Outlet repair eingebürgert. Gemeint ist damit eine endoskopische minimalinvasive Verkleinerung des Überganges vom Pouch in den Dünndarm während einer Magenspiegelung. Im Vergleich zu einer erneuten Operation handelt es sich beim Outlet repair um eine risikoarme und sehr effektive endoskopische Methode, die zur erneuten Besserung der Lebensqualität beitragen kann. Dadurch wird die Passagegeschwindigkeit der Nahrung so relevant reduziert, dass nach dem Eingriff bisher 98 % unserer zahlreichen Patienten direkt beschwerdefrei waren und keine Dumpingbeschwerden mehr haben.
Technisch stehen uns verschiedene Optionen zur Verfügung. Mittels einfacher Propofolsedierung ohne die Notwendigkeit einer Vollnarkose kann man beispielsweise mittels zweier kleiner endoskopisch gesetzter Schleimhautschnitte im Bereich des Pouches, nachfolgender Verschorfung der Anastomose mit Hilfe von Argon-Plasma-Koagulation und danach Reduktion des Durchmessers mittels eines innovativen neuartigen auf ein normales Endoskop montierten klammerartigen Aufsatzes (BARS - Bariatrisches Anastomosen Revisionssystem, Fa. Ovesco) eine effektive Reduktion des Anastomosendurchmessers erreichen.
Alternativ besteht die Möglichkeit, beispielsweise bei besonders weitem Übergang zwischen Pouch und Dünndarm, mittels einer speziellen endoskopischen Nahtmethode (s. Video - Apollo-Methode) die Verringerung des Anastomosendurchmessers durchzuführen.
Bei ca. 30 % unserer Patienten kommt es innerhalb des ersten Jahres zu einer Wiederkehr der Dumpingsymptome. Diese sind dann zwar meist geringer als vor dem ersten Eingriff, aber trotzdem therapiebedürftig. Dafür steht uns die zirkuläre Argon-Plasma-Koagulation zur Verfügung. Auch hierfür ist keine Vollnarkose notwendig und es ist im Vergleich zum Ersteingriff noch minimalinvasiver.
Auch im Falle einer erneuten Gewichtszunahme nach Magenbypassoperation (weight regain) kann die Ursache in einem zu weiten Übergang zwischen Pouch und Dünndarm liegen. Nach Ausschöpfung der konservativen Therapiemethoden mit Ernährungs-, Verhaltens- und Sporttherapie kann betroffenen Patienten mit den beschriebenen Methoden effektive endoskopische Hilfe angeboten werden. Dadurch kann die Gewichtszunahme gestoppt werden und unsere Patienten verlieren innerhalb des ersten Jahres nach dem Eingriff durchschnittlich nochmals erneut ca. 5-10 Prozent des Gesamtkörpergewichtes.
Das sogenannte Outlet Repair wird als Leistung der gesetzlichen Krankenversicherung angeboten.
Sollten Sie Interesse an dieser Art der endoskopischen Therapie haben, wenden Sie sich gern per per Mail an Herrn Oberarzt Dr. med. Matthias Kandler oder telefonisch unter 0351-8562170 an unsere Endoskopieabteilung.
Es handelt sich beim der endoskopischen Sleeve Gastroplastie (ESG), auch Endosleeve oder Endoskopischer Schlauchmagen genannt, um eine Magenverkleinerung ohne Bauchschnitt. Das Ziel ist eine sichere und wirkungsvolle Gewichtsreduktion bei Adipositas. Diese besondere Methode bieten wir in unserem Klinikum mit gutem Erfolg für zahlreiche Patienten bereits seit 2018 an. Wir sind damit unter den Kliniken in Deutschland mit der längsten Erfahrung auf diesem Gebiet.
Im Rahmen einer Magenspiegelung wird mit Hilfe einer speziell entwickelten Nahttechnik (s. Video) das Volumen des Magens um 50-70 % verkleinert und die Passage der Speise verlangsamt.
Gedacht ist die ESG besonders für Patienten mit mäßigem Übergewicht ohne schwere Begleiterkrankungen ab einem BMI von 30 kg/m². Außerdem profitieren davon aber auch Patienten mit höhergradigem Übergewicht (BMI > 40 kg/m²) bzw. Begleiterkrankungen (BMI > 35 kg/m²), welche sich bewusst gegen einen der bauchchirurgischen Eingriffe wie den laparoskopischen Schlauchmagen oder den Magenbypass entscheiden. Eine konservative Therapie zur Gewichtsreduktion mit Ernährungsumstellung und Sport muss im Vorfeld ausgeschöpft sein.
Der Vorteil der Methode ist das minimalinvasive Vorgehen ohne chirurgische Operation mit geringerer Komplikationsrate im Vergleich zum bauchchirurgischen Vorgehen, eine rasche Genesung, wenig Sodbrennen und der Erhalt der anatomischen Magen-Darm-Bassage. Neben der signifikanten Gewichtsreduktion kommt es auch zu einer relevanten Verringerung von Diabetes, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung, Schlafapnoe, Herzkrankheit, Fettleber und Tumorernkrankungen. Damit wird effektiv einem vorzeitigen Tod und einem erhöhten Leidensdruck durch Begleiterkrankungen entgegengewirkt. Außerdem muss man nach dem Eingriff nicht lebenslang Nahrungsergänzungsmittel einnehmen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung mit einer Eingriffsdauer von ca. 45 Minuten reduziert sich die Belastung für den Organismus zusätzlich. Allergische Reaktionen sind aufgrund des nikelfreien Materials nahezu ausgeschlossen.
Der Nachteil ist eine geringere Gewichtsabnahme von ca. 15-20 % des Gesamtgewichtes im Vergleich zum bauchchirurgischen Vorgehen, bei dem ein Gesamtgewichtsverlust je nach Methode von 20-35 % zu erwarten ist, was wiederum eine bessere Reduktion der übergewichtsbedingten Begleiterkrankungen ermöglicht. Die Methode ist somit eine Ergänzung des therpeutischen Spektrums, aber kein Ersatz der chirurgischen Operationen.
Nach dem Eingriff in Vollnarkose ist ein Krankenhausaufenthalt von mindestens zwei Tagen nötig. Danach kann man in der Regel sofort wieder am Alltag teilnehmen. Die Fortführung einer strukturierten, gesunden Ernährung sowie eine umfassende Lebensstilanpassung sind Voraussetzung für den Erfolg des Verfahrens.
Der endoskopische Schlauchmagen ist für ausgewählte Patienten eine Leistung der gesetzlichen Krankenkasse. Wir bieten ihn aber v.a. bei einem BMI < 35 kg/m² auch für Selbstzahler an. Die Kosten hierfür belaufen sich in dem Fall der Selbstzahlung incl. Voruntersuchungen und Eingriff mit stationärem Aufenthalt derzeit auf ca. 10000 Euro.
Sollten Sie Interesse an dieser Art der minimalinvasiven Unterstützung zur Gewichtsreduktion haben, wenden Sie sich gern per per Mail an Herrn Oberarzt Dr. med. Matthias Kandler oder telefonisch unter 0351-8562170 an unsere Endoskopieabteilung.
Es gibt verschiedene Arten von Ernährungssonden:
PEG - Perkutane endoskopische Gastrotomie
Die Ernährungssonde wird von außen durch die Bauchwand in den Magen gelegt.
PEJ - Perkutane gastroskopische Jejunostomie
Die Ernährungssonde wird von außen durch die Bauchwand in den Dünndarm gelegt.
JET-PEG
In den meisten Fällen ist schon eine Ernährungssonde von außen (PEG) vorhanden. Über diese wird ein weiterer Schlauch bis in den Dünndarm (Jejunum) gelegt. Somit kann flüssige Nahrung in den Magen oder direkt in den Dünndarm gegeben werden.
Die Durchführung erfolgt im Rahmen einer Magenspiegelung.
Nachdem die korrekte Stelle für die Punktion festgestellt wurde, wird die Bauchdecke lokal betäubt.
Von außen sticht eine dickere Kanüle (Trokar) durch die Bauchdecke in den Magen. Darüber wird ein Führungsfaden eingefädelt. Dieser Faden kann im Magen mit der Zange des Endoskopes gefasst und aus dem Mund herausgeszogen werden.
Die Ernährungssonde wird an dem Faden befestigt und über den Mund in den Magen und schließlich durch die Bauchdecke nach draußen gezogen. Außen wird eine Halteplatte befestigt.
Vorbereitung
- Magensäure-reduzierende Medikamente müssen vorher vom Hausarzt 7 Tage pausiert worden sein.
- Am Tage der Untersuchung muss der Patient nüchtern sein.
Durchführung
Über die Nase wird eine ca. 2 mm dünne Messsonde bis in den Magen geschoben.
Die Sonde wird an ein elektronisches Speichergerät angeschlossen, welches der Patient für 24 Stunden mit sich trägt. Während dieser Zeit wird die Säurekonzentration in der Speiseröhre und im Magen kontinulierlich gemessen.
Durchführung im Rahmen einer Magenspiegelung oder Darmspiegelung.
Kleine und gutartige Polypen können mit einer Biopsiezange entfernt oder mittels Schlinge abgetragen werden.
Größere werden mit einer sog. Diathermieschlinge abgetragen. Die Schlinge, die durch den Instrumentierkanal des Endoskopes geschoben wurde, wird um die Basis des Polypen gelegt und festgezogen. Durch die Drahtschlinge fließt ein hochfrequenter Strom, der sie so weit erhitzt, dass beim Schneiden Blutgefäße verödet und somit Blutungen verhindert werden.
Abgetragene Polypen oder Polypenteile werden geborgen, um ihre Gewebsstrukturen zu untersuchen.
Mit Hilfe eines speziellen Aufsatzes auf ein Darm- oder Magenspiegelungsgerät ist es uns möglich, auch schwierig oder sonst nicht abzutragende Polypen zuverlässig aus der Darm- oder Magenwand zu entfernen.
Bisher operativ chirurgisch zu versorgende Polypen können so nun endoskopisch minimalinvasiv sehr gut und vollständig entfernt werden.
Dazu wird der Polyp zunächst mit einer Zange gegriffen und in eine auf das Gerät gesetzte Kappe gezogen. Nachfolgend wird eine auf dieser Kappe sitzende spezielle Klammer von der Kappe abgestreift und über den Polypen geklemmt. Nun wird der Polyp durch eine wiederum in der Kappe befindliche Schlinge abgeschnitten.
Ein sogenanntes Zenker-Divertikel ist eine Aussackung der Speiseröhre (Ösophagus) direkt unterhalb des oberen Speiseröhreneinganges. Hier bildet sich eine nach hinten gerichtete Schleimhauttasche. Darin kann sich Nahrung ansammeln. Die Probleme bestehen neben Mundgeruch besonders in einer teils sehr ausgeprägten Schluckstörung. Dazu kommt, dass die Nahrung, die sich im Divertikel ansammelt oft wieder erbrochen wird. Eine schwere Mangelernährung mit Gewichtsverlust kann die Folge sein.
Therapeutisch können wir mittels eines endoskopischen Eingriffes während einer Magenspiegelung den Steg zwischen Speiseröhre und Divertikel durchtrennen. Der Vorteil dabei ist die Kürze des Eingriffs ohne Vollnarkose mit einem deutlich geringeren Risiko im Vergleich zu einer chirurgischen Versorgung des Divertikels.