Durch die Abteilung Anästhesie werden an insgesamt 22 Anästhesiearbeitsplätzen jährlich 17.000 Anästhesieleistungen erbracht. Insgesamt erfolgen rund 84 % der Anästhesieleistungen für elektive Eingriffe, ca. 16 % der Anästhesieleistungen sind für Notfalleingriffe und dringliche OP-Indikationen erforderlich. Dabei kommen alle modernen Verfahren der Allgemein- und Regionalanästhesie zur Anwendung.
Folgende Operations- und Funktionsbereiche werden mit anästhesiologischen Leistungen versorgt:
Zentral OP
Im zentralen Operationsbereich des Haus C (Interdisziplinäres Operatives Zenrum) werden pro Jahr über 8500 Operationen der Fachdisziplinen Allgemeinchirurgie, Orthopädie, Unfall- und Wiederherstellungschirurgie inklusive Neurochirurgie, Gefäßchirurgie, Urologie sowie Gynäkologie anästhesiologisch betreut. Hierfür stehen in neun Operationssälen vollausgestattete anästhesiologische Arbeitsplätze, ein zentraler Bereich mit insgesamt neun Einleitungsräumen, ein zentraler Aufwachraum mit sechzehn Plätzen, sämtlichst mit der Möglichkeit der maschinellen Beatmung, zur Verfügung. In einer dem OP-Bereich anliegenden Holding Area werden die Patienten an acht Plätzen präoperativ durch uns betreut.
In der Rettungsstelle im Haus C, der interdisziplinären Notaufnahme des Klinikums, ist im Reanimationsraum - einem Schockraum mit sämtlichen Möglichkeiten der maschinellen Ventilation und des erweiteren invasiven Monitorings - rund um die Uhr eine anästhesiologische Versorgung möglich. In angrenzenden CT-Untersuchungsräumen der Rettungsstelle stehen ein weiterere Narkosearbeitsplätze zur Verfügung.
OP H-Haus
Im OP-Bereich Haus H werden hauptsächlich die Operationen der Fachdisziplinen HNO, Allgemein- und Viszeralchirugie, Thoraxchirurgie, Gynäkologie sowie Dermatalogie durchgeführt. In vier Operationssälen stehen vollausgestattete anästhesiologische Arbeitsplätze, jeweils mit einem zusätzlichen Einleitungsraum, sowie eine Kombination aus Aufwachraum/Holding Area mit zwölf Plätzen und der Möglichkeit der maschinellen Beatmung, zur Verfügung. Im Erdgeschoß des Haus H wird ein OP-Sal der Augenklinik anästhesiologisch betreut.
OP N-Haus
Unser Ambulantes OP-Zentrum verbindet die Sicherheit und Erfahrung der Spezialisten eines großen Schwerpunklinikums mit den Vorteilen eines ambulanten Eingriffs: dem Komfort, bei der Familie sein zu können und zu Hause zu schlafen − und trotzdem jederzeit einen kompetenten Ansprechpartner im Ambulanten OP-Zentrum zu haben. Dafür stehen vier voll ausgestattete OP-Säle, ein Aufwachbereich sowie Sprechzimmer und Umkleideräume für unsere Patientinnen und Patieten zur Verfügung.
Funktionsbereiche - Non Operating Room Anaesthesia
In der gastrenterologischen Endoskopieabteilung der III. Medizinischen Klinik werden durch uns zwei Untersuchungsräume betreut. Das Klinikum verfügt über moderne Computertomografen (CT) und Magnetresonanztomografen (MRT), bei denen wir mit fortschrittlichen Beatmungs- und Überwachungsgeräten die Untersuchung und Diagnostik unterstützen. In der urologischen Endoskopie im Haus M und der urologischen Brachytherapie können Eingriffe unter anästhesiologischer Betreuung an einem vollwertig ausgestatteten Narkosearbeitsplatz durchgeführt und die Patienten in einem angrenzenden Aufwachraum nachbetreut werden. Die Eingriffsräume der Rettungsstelle und der Angiografie-Arbeitsplatz sowie die Neuroradiologie werden ebenfalls von uns anästhesiologisch betreut. Im Haus R sind ebenfalls Narkosearbeitsplätze vorhanden. Die II. Medizinische Klinik führt dort in einem Operationssaal interventionelle kardiologische Eingriffe durch, die wir mit kardioanästhesiologisch erfahrenen Anästhesisten und Anästhesistinnen anästhesiologisch betreuen.
Intensivmedizin für alle Kliniken
Die anästhesiologische Intensivtherapiestation ist eine vorwiegend operative Intensivstation der maximalen Versorgungsstufe. Hier werden kritisch kranke Patienten nach großen Operationen, mit Sepsis oder nach schweren Unfällen behandelt. Für diese Aufgaben ist die Station mit modernen Überwachungs- und Beatmungsgeräten und vielfältigen Möglichkeiten zur Organunterstützung und zum Organersatz ausgestattet.
Auf den 16 Intensiv-Betten der Station, die allesamt über Beatmungsgeräte verfügen, versorgen unsere Mitarbeiter im Drei-Schichtbetrieb rund um die Uhr ca. 1500 Patienten pro Jahr. Die Station stellt außerdem das Notfallteam des Krankenhauses, das - ähnlich einem Notarztsystem - für Notfallpatienten alles Notwendige innerhalb des Krankenhauses in die Wege leitet. Neben frischoperierten Patienten nach großen Eingriffen aller Fachgebiete werden vor allen Patienten mit schwerer Sepsis und septischem Schock mit Multiorganversagen, polytraumatisierte Patienten und solche mit neurochirurgischen Krankheitsbildern behandelt. Die Mitbetreuung der Intermediate Care Station, weiterer Wach- und Intensivbereiche sowie der Rettungsstelle unseres Klinikums obliegt ebenfalls den Intensivmedizinern der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie.
Entsprechend ihrer speziellen fachlichen Ausrichtung als Vitalfunktionsmediziner sind unsere Anästhesisten besonders in der Notfallmedizin engagiert.t mit weiteren Infos!
Bodengebundener Rettungsdienst
Unsere ärztlichen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen realisieren ca. 50% der Notarzteinsätze des am Klinikum stationierten Notarzteinsatzfahrzeugs.
Luftrettung
Seit September 1998 ist auf Beschluss des Sächsischen Innenministeriums der Rettungshubschrauber Christoph 62 in Bautzen stationiert. Dieser wird rund um die Uhr von Anästhesisten des Städtischen Klinikums Dresden, Standort Friedrichstadt, besetzt. Zum Einsatz kommt ein EC145 Rettungshubschrauber mit Rettungswinde, der sowohl für Primäreinsätze in Südostsachsen als auch für Sekundäreinsätze genutzt wird, um lebensbedrohlich erkrankte Patienten in spezialisierte Krankenhäuser zu transportieren. An der Besetzung des Rettungshubschraubers Christoph 38 in Dresden sind die Kolleginnen und Kollegen gemäß eines vereinbarten Rahmenplans ebenfalls beteiligt.
Rettungsstelle und innerklinischer Notruf - Medical Emergency Team
Unsere Ärztinnen und Ärzte sind stets bereit, sowohl Patienten in der Notaufnahme als auch innerklinische Notfälle zu versorgen. Ein Anästhesist und eine Pflegekraft betreuen die Notaufnahme rund um die Uhr; der innerklinische Reanimationsdienst wird von den Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Intensivstation sichergestellt.
Einsatzgruppe Leitender Notärzte
Zur Vorbereitung auf Großschadensfälle wurde in den 1990er Jahren in Dresden die Position des Leitenden Notarztes (LNA) geschaffen. Der LNA wird alarmiert, wenn bei einem Unfall oder einer Katastrophe das Schadensausmaß die Kapazitäten der örtlichen Rettungsdienste übersteigt. In solchen Fällen koordiniert er die medizinischen Einsätze vor Ort. Nachdem die Einrichtung des Dienstes "Leitender Notarzt" in Dresden abgeschlossen war, beteilgen sich seit dem Herbst 1999 auch entsprechend ausgebildete Ärzte unserer Klinik an diesem Bereitschaftsdienst.
Projekte
Defibrillation ist im Rahmen erweiterter Reanimationsmaßnahmen eine anerkannte und effektive Behandlungsmethode für Kammerflimmern. Studien haben gezeigt, dass der möglichst frühe Einsatz eines Defibrillators lebensrettend sein kann, da oft Sekunden zählen. Daher ist die rasche Verfügbarkeit von Defibrillatoren, die auch von Laien im Notfall bedient werden können, von großer Bedeutung. Im Rahmen des Projekts "Frühdefibrillation" übernehmen wir Anwenderschulungen im und außerhalb des Städtischen Klinikums.
Schmerztherapie
Die schmerztherapeutische Patientenbetreuung beinhaltet im Sinne eines "acute pain service" die schmerztherapeutische Behandlung von stationären Patienten, sowie die postoperative Versorgung von Patienten mit PCA-Pumpen ("patient controlled analgesia" = patienten-kontrollierte Analgesie) und modernen Methoden der Regionalanalgesie (Plexus- und Periduralkatheter) für das gesamte Klinikum.
Weiterhin existiert die Möglichkeit einer ambulanten schmerztherapeutischen Behandlung in den Fällen, in denen eine Schmerztherapie durch den Hausarzt oder niedergelassenen Schmerztherapeuten aus organisatorischen oder medizinischen Gründen nicht möglich ist.
Konsiliardienst
Im Rahmen der Akutschmerztherapie werden alle operativen Disziplinen mit speziellen Schmerztherapieverfahren versorgt. Dabei kommen kontinuierliche und diskontinuierliche, zentrale und periphere Katheterverfahren, sowie patientenkontrollierte Analgesieverfahren zum Einsatz. Dieser Schmerzdienst verbessert den Patientenkomfort und kann helfen, postoperative Komplikationen zu vermeiden.
Die seit 1998 bestehende ambulante schmerztherapeutische Behandlung erweitert das übliche Spektrum der peri- und postoperativen Schmerztherapie um die Behandlung von Patienten mit chronischem Schmerzsyndrom oder Tumorschmerzen. Weitere Informationen zur ambulanten Schmerztherapie finden Sie hier.
Mit dem speziell ausgestatteten ITW-Dresden werden anspruchsvolle Patiententransporte begleitet, zum Beispiel Patienten, die eine durchgängige Beatmung brauchen. Für solche Verlegungen verfügt der ITW über zahlreiche intensivmedizinische Geräte. Es können Patienten mit komplexen Verletzungen, Brandwunden oder auch notwendiger Schmerztherapie zwischen Kliniken verlegt werden. Die Ärzte unserer Klinik tragen seit 2023 die ärztliche Verantwortung für diese Transporte. Zur Verfügung gestellt werden die Fahrzeuge von der Dresdner Feuerwehr, betrieben vom Malteser Hilfsdienst, der auch speziell geschulte Notfallsanitäter zur Verfügung stellt.
Bei beatmeten beziehungsweise trachealkanülierten Patienten erfolgt vor jeder Verordnung der außerklinischen Intensivpflege (AKI) eine individuelle Potentialerhebung. Diese muss mindestens alle sechs Monate durchgeführt werden und darf zum Zeitpunkt der Verordnung nicht älter als drei Monate sein.
Bei der Potentialerhebung wird insbesondere Folgendes erhoben und dokumentiert:
- Potential zur Reduzierung der Beatmungszeit bis hin zur vollständigen Entwöhnung
- Potential für die Umstellung auf eine nicht-invasive Beatmung
- Potential zur Entfernung der Trachealkanüle
- Möglichkeiten zur Therapieoptimierung und die zur Umsetzung erforderlichen Maßnahmen.
Dekanülierung und Entwöhnung dauerhaft nicht möglich?
Wird festgestellt und dokumentiert, dass keine Aussicht auf nachhaltige Besserung der zugrunde liegenden Funktionsstörung besteht und die Dekanülierung und Entwöhnung dauerhaft nicht möglich ist, muss die Erhebung nur alle zwölf Monate durchgeführt werden. Sollte innerhalb eines Gesamtzeitraumes von mindestens zwei Jahren zweimal in Folge festgestellt und dokumentiert worden sein, dass keine Beatmungsentwöhnung oder Dekanülierung erfolgen kann, ist eine Folgeverordnung auch ohne Potentialerhebung zulässig. In diesem Fall gilt einmalig das Vier-Augen-Prinzip: Wer die erste Verordnung ohne Potentialerhebung durchführt, darf nicht die abschließende Potentialerhebung durchführen.
Unsere von der KV Sachsen zur Potentialerhebung in der außerklinischen Intensivpflege ermächtigten Ärztinnen und Ärzte sind erfahrene Fachärztinnen und Fachärzte für Anästhesiologie mit der Zusatzbezeichnung Intensivmedizin und einschlägiger Tätigkeit in einer spezialisierten Beatmungsentwöhnungseinheit.
Für Ihre Fragen und zur Terminvereinbarung stehen wir jederzeit zur Verfügung.
Hier finden Sie uns:
Städtisches Klinikum Dresden
Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie
Friedrichstraße 41
01067 Dresden
Telefon: 0351 480 3631
E-Mail: beatmungsentwoehnung(at);klinikum-dresden.de
Für die erste Kontaktaufnahme schreiben Sie uns bitte eine E-Mail. Wir rufen zurück.