Strahlentherapie

Die perkutane Strahlentherapie ist eine seit langem etablierte Therapieform, bei der in vielen kleinen Einzelbestrahlungen exakt gezielte Strahlenbündel das vom Arzt definierte Zielvolumen erreichen. Im Frühstadium des Prostatakrebses sind die Heilungsraten denen der Radikaloperation bzw. der Brachytherapie vergleichbar, aber auch für fortgeschrittenere Stadien ist diese Therapieform bei Einsatz modernster Techniken gut geeignet.

In unserer Einrichtung ermöglicht die Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) eine optimale Anpassung der Dosisverteilung auch an das konkav geformte Zielvolumen Prostata. Somit kann die Enddarm-Vorderwand deutlich geschont werden. Eine Steigerung der Strahlendosis mit erhöhten Heilungsraten bzw. eine nebenwirkungsärmere Mitbestrahlung der Lymphabflusswege des Beckens ist so möglich.

Durch die Bildgeführte Radiotherapie (IGRT) kann zudem der um die Prostata anzulegende Sicherheitsabstand, der zum Ausgleich der täglichen Lagevariabilität notwendig ist, verkleinert werden. Hierzu werden vor Therapiebeginn röntgendichte Marker-Seeds in die Prostata implantiert, um bei jeder einzelnen Bestrahlung die Lage des Zielorgans kontrollieren zu können und damit eine exakte Durchführung der Bestrahlung zu gewährleisten.

Optimale Betreuung unserer Patienten bei komplexer Therapieabfolge und aufwändigen Techniken sichern wir durch unser „EIN Patient – EIN Arzt“-Konzept, in dem der Patient von der Erstvorstellung über die Planung bis zur Betreuung während der Bestrahlung und im Rahmen der Nachsorge den gleichen Ansprechpartner behält.


Vorteile der perkutanen Radiotherapie

  • Nicht-invasives Verfahren
  • Keine Narkose notwendig
  • Unter ambulanten Bedingungen durchführbar


Nachteile

  • Therapiedauer 7-8 Wochen
  • Bei Tumorrezidiven sind heilende Folgetherapien mit deutlich mehr Nebenwirkungen verbunden

 

Bei der Brachytherapie wird die erkrankte Prostata in einer einmaligen Therapiesitzung mit radioaktiven Implantaten gespickt. Die Therapie erfolgt in enger interdisziplinärer Zusammenarbeit zwischen Urologen, Strahlentherapeuten und Medizinphysikern.

Die eingebrachten Implantate (Seeds) setzen über einige Monate radioaktive Strahlung frei. Die abgegebenen Strahlen vernichten die Tumorzellen. Nach Ablauf einiger Monate verlieren die Implantate ihre Strahlungsfähigkeit und das Tumorgewebe wird bindegewebig umgebaut. Da die abgegebene Strahlung nur wenige Millimeter weit reicht, wird das die Prostata umgebende gesunde Gewebe weitgehend geschont. Der Eingriff erfolgt in Vollnarkose und dauert 1-2 Stunden. Die Krankenhausaufenthaltsdauer beträgt in der Regel 2-3 Tage. 4-6 Wochen nach erfolgtem Eingriff wird mittels einer Computertomografie die Lage der eingebrachten Implantate kontrolliert.


Vorteile der Brachytherapie

  • Eingriff mit geringem Blutungsrisiko
  • Kurze Behandlungsdauer
  • Geringes Inkontinenzrisiko


Nachteile der Brachytherapie

  • Probleme beim Wasserlassen durch Verengungen/Verwachsungen der Harnröhre möglich
  • Mittleres Impotenzrisiko


Behandler

Dr. med. A. Schreiber, Facharzt für Strahlentherapie
Dr. med. Th. O. Henkel, Facharzt für Urologie
Dr. med. F. Kahmann, Facharzt für Urologie
Frau C. Georgiev, Fachärztin für Urologie


Ansprechpartner

Dr. med. A. Schreiber, Facharzt für Strahlentherapie
Frau C. Georgiev, Fachärztin für Urologie

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