Urologische Therapie
Die Radikaloperation wird v. a. beim Frühstadium des Prostatakrebses, bei dem der Krebs noch auf die Prostata beschränkt ist, angewandt. In diesem Stadium kann der Eingriff unter Berücksichtigung verschiedener Prognosekriterien als heilend angesehen werden. Die Radikaloperation ist international die Standardbehandlung im Frühstadium des Prostatakrebses.
In unserer Einrichtung wird der Eingriff in der Regel als minimal-invasiver laparoskopischer Eingriff in "Schlüssellochtechnik" durchgeführt. Die Ablösung der Schnittoperationen durch die Schlüssellochtechnik hat sich in den vergangenen Jahren schrittweise vollzogen. Die Radikalentfernung einschließlich der pelvinen Lymphknoten der Prostata in Schlüssellochtechnik ist mittlerweile etabliert und hat sich in vielen Einrichtungen als Standardeingriff durchgesetzt.
Seit 03/2023 werden die Eingriff mit Roboterunterstützung (daVinci System) durchgeführt.
Durch dieses Verfahren wird der Patient weniger belastet, er erholt sich nach dem Eingriff schneller und der stationäre Aufenthalt ist kürzer.
In bestimmten Fällen ist aufgrund von Begleiterkrankungen oder Voroperationen keine Schlüssellochchirurgie möglich. In diesen Fällen kann der Eingriff als offene Operation über einen Unterbauchschnitt vorgenommen werden. Die Entfernung der Prostata über einen Dammschnitt ist ebenfalls möglich, kommt aber nur noch in Ausnahmefällen zum Einsatz.
Stationäre Aufenthaltsdauer
- ca. 7-10 Tage
Vorteile der radikalen Prostatektomie
- Langzeiterfahrungen liegen vor
- Postoperative pathologische Untersuchung der Prostata: Aussagen zu Tumorstadium, Prognosefaktoren und evtl. erforderlichen Begleittherapien
- Bei Tumorrezidiven sind Folgetherapien (z. B. Strahlentherapie) mit heilendem Ansatz möglich
Nachteile der radikalen Prostatektomie
- Risiko einer bleibenden Harninkontinenz und von Erektionsstörungen
- Nicht geeignet für Patienten mit schweren Begleiterkrankungen
- Allgemeine OP- und Narkoserisiken
Prostataoperateure
Chefarzt Dr. med. Fred Schuster
LOA M. Schneider
Ansprechpartner
Chefarzt Dr. med. Fred Schuster
Claudia Georgiev, Fachärztin für Urologie
Tobias Plate, Facharzt für Urologie
Dr. med. Stefan Puschmann, Facharzt für Urologie
Für bestimmte Stadien des Prostatakrebses ist die operative Entfernung von Lymphknoten als separater Eingriff erforderlich. Die Entscheidung hinsichtlich erforderlicher Lymphknotenentfernung wird von den Kollegen der Strahlentherapie im Einvernehmen mit den Operateuren anhand bestimmter Tumormerkmale getroffen. Dieser Eingriff erfolgt in unserer Einrichtung minimal-invasiv in "Schlüssellochtechnik" (laparoskopische pelvine Lymphadenektomie).
Stationäre Aufenthaltsdauer
- ca. 5-7 Tage
Vorteile der operativen Lymphknotenentfernung
- Pathologische Untersuchung der Lymphknoten mit exakter Bestimmung des Tumorstadiums möglich
- Durch die exakte Bestimmung des Lymphknotenstadiums kann die Therapie individuell angepasst werden (z. B. Strahlendosis).
Nachteile der operativen Lymphknotenentfernung
- Nicht geeignet für Patienten mit schweren Begleiterkrankungen
- Allgemeine OP- und Narkoserisiken
Operateure
Chefarzt Dr. med. Fred Schuster
Oberarzt Michael Schneider
Oberarzt Dr. med. Mitko Georgiev
Zu den weiteren operativen Therapieformen gehört die
- TUR-P (palliativ) und die
- Laservaporesektion (Tm:YAG-Laser, "RevoLix®")
Medikamentöse Therapieformen:
- Senkung des Testosteronspiegels durch LH-RH-Analoga oder Antagonisten
- Blockade des Androgenrezeptors durch steroidale und nichtsteroidale Antiandrogene
- Chemotherapie von hormonrefraktären Tumoren mit u. a. Docetaxel
- Knochenstabilisation durch Gabe von Bisphosphonaten
Die Einleitung und stationäre Durchführung der Chemotherapie bei fortgeschrittenem Prostatakarzinom finden in Zusammenarbeit mit der onkologischen Abteilung des am Standort Friedrichstadt (4. Medizinische Klinik) oder unseren niedergelassenen Kooperationspartnern statt.
Onkologische Gemeinschaftspraxis:
Dr. med. L. Jacobasch, Dr. med. J. Freiberg-Richter,
Dr. med. T. Wolf, PD Dr. med. T. Illmer
Onkologische Gemeinschaftspraxis:
Dr. med. T. Göhler, DM S. Dörfel